Luxemburg

Trockene Perioden im Sommer

Jeff Rohen, Viehzüchter in Insenborn im Islek, der feuchtesten und kältesten Region von Luxemburg

© Dietmar Mirkes, ASTM / CA Luxembourg

Trockener Sommer 2011 im Islek bei Walsdorf

© Guy Lambert, Walsdorf

„Wir haben hier einen sehr dünnen, steinigen Boden auf Schiefer. Der hält kein Wasser und braucht immer Regen, sonst trocknet er sehr schnell aus. Vor allem der Frühsommer 2011 war extrem trocken; wir mussten in 2011 Heu für’s Vieh zukaufen. Aber im Winter und Frühjahr regnet es mehr, und im vorigen Frühjahr hat ein schweres Unwetter bei Nachbarn ganze
Kartoffelfelder, die am Hang lagen, weggespült. In den 80er Jahren haben uns Stürme zweimal das Dach vom Stall abgedeckt, aber die letzten Jahre war es ruhiger. Außerdem habe
ich den Eindruck, dass das Wetter im Herbst länger mild bleibt; auch scheinen die Wetterlagen schneller und unregelmäßiger zu wechseln und die Temperaturen stärker zu schwanken.“

WISSENSCHAFTLICHER HINTERGRUND

In Luxemburg stiegen die Temperaturen von 8,3 °C im langjährigen Mittel der drei Jahrzehnte von 1961 — 1990 auf 9,2 °C im langjährigen Mittel von 1981 — 2010, also in zwanzig Jahren um 0,9 °C (gemessen am Flugplatz Findel); sie stiegen vor allem im Winter. Die Wachstumsperioden der Vegetation sind etwa zwei Wochen länger. Als Folge häufigerer Westwindwetterlagen im Winter haben seit den 80er Jahren die Winterniederschläge zugenommen, während die Sommer trockener wurden. Dies führte vor allem ab den 90er Jahren im Winter zu stärkerer Wasserführung der Flüsse und Zunahme von Hochwassern. Im Sommer führen niedrigere Wasserstände und häufigere Trockenperioden zu mehr Wassermangel. Die Gefahr von Bodenerosion steigt.

ANDERE AUSWIRKUNGEN
DES KLIMAWANDELS

Seit den letzten 50 Jahren treten Stürme häufiger und stärker auf („Kyrill“ richtete im Januar 2007 große Schäden an). Die Erwärmung führt zu früherer Pflanzenblüte und Vogelbrut und Einwandern von Tieren und Pflanzen aus dem mediterranen Bereich.