Slowakei

Sinkende Vorräte an Grundwasser

Jozef Páleník, Hydrogeologe

© Jozef Paleník

Der Augenblick, in dem nach tiefer Bohrung das Wasser erreicht wird

© Jozef Páleník

„Mein Name ist Jozef Páleník. Ich arbeite seit 1965 als hydrogeologischer Experte. Ein Teil meiner Arbeit ist die Kooperation mit Firmen, die Brunnen für die Leute bohren. Ich muss sagen, dass es vor nicht allzu langer Zeit viel einfacher für die Leute war, Wasser zu erreichen – etwa 10 bis 15 Meter tief bohren und schon hatte man Wasser für das ganze Jahr. Aber heute muss man viel tiefer gehen, manchmal über 70 Meter, und man braucht Bohrmaschinen dazu. Ich nehme an, dass dieser Trend so weitergehen wird. Die Aufnahme zeigt den Bohrvorgang in dem Moment, wo wir das Wasser erreichen, so dass der Grundbesitzer seinen eigenen Brunnen haben kann.“

Wissenschaftlicher Hintergrund

Die Slowakei ist zwar bekannt für ihre großen Grundwasserreserven, aber Untersuchungen über das Potential von Grundwasser und Quellen haben bestätigt, dass in der Mitte, im Süden und im Südosten des Landes in der Zeitspanne von 1981 bis 2011 die Wassermenge der Quellen im Vergleich zur Periode bis 1980 um 15 % gesunken ist. Dies wird als Auswirkung des Klimawandels und nicht von anderen menschlichen Tätigkeiten bewertet. Die Folgen des Klimawandels auf den Wasserkreislauf in der Slowakei sind einerseits vor allem Überschwemmungen und andererseits allmählich sinkende Grundwasservorräte.

Andere Folgen des Klimawandels

  • Da sich die Klimazonen nach Norden verschieben und sich das Klima im Süden der Slowakei dem in Norditalien an?nähert, beeinflussen die steigenden Temperaturen auch in Zukunft stark die Lebenszyklen von Pflanzen, Tieren und Menschen
  • Die Zahl der tropischen Tage nimmt zu (z. B. gab es 2015 eine sehr schwere Dürre mit Temperaturen über 35 °C, was zu gesundheitlichen Komplikationen vor allem bei Älteren und Menschen mit Atemund Herzproblemen führte.
  • Dürreperioden, Starkregen, Hochwasser und heftige Stürme richten Schäden in der Landwirtschaft, an der Infrastruktur und an Menschen an.