Weißrandfledermaus verdrängt Zwergfledermaus
Klaus Krainer, ARGE Naturschutz
„"Durch den Klimawandel breitet sich die Weißrandfledermaus auch zunehmend in Kärnten aus."“
Klaus Krainer, ARGE Naturschutz
Wird die Weißrandfledermaus die Zwergfledermaus verdrängen?
Die Zwergfledermaus ist immer noch die häufigste Art in unseren Breiten. Sie ist also nicht vom Aussterben bedroht. Allerdings gerät diese winzige Fledermaus in manchen Gebieten stark unter Druck. Eine andere Fledermausart, die Weißrandfledermaus, siedelt sich nämlich genau dort an, wo die Zwergfledermaus sich am wohlsten fühlt. „In Wien ist die Weißrandfledermaus schon so häufig, dass sie dort die bisher häufigste Art, die Zwergfledermaus, verdrängt hat. Das hängt vermutlich mit der Klimaerwärmung zusammen.“, sagt Karin Widerin von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz- und forschung Österreich (KFFÖ).
Die Weißrandfledermaus kommt aus dem Mittelmeerraum. Seit 1980er-Jahren wandert sie von südlich der Alpen nach Norden. Da sich das Klima erwärmt, fühlt sie sich mittlerweile auch in unseren Breiten wohl. Zwergfledermäuse und Weißrandfledermäuse haben die gleichen Ansprüche hinsichtlich Quartier, Beute und Jagdlebensräume. Die Weißrandfledermaus bevorzugt den Talraum und mittlere Höhen. Die Zwergfledermaus ist demnach gezwungen, sich neue Lebensräume zu suchen.
Steckbrief der Weißrandfledermaus
- Größe und Gewicht: 5 – 8 g, 22 cm Spannweite, bis zu 48 mm Kopf–Rumpf
- Höchstalter: 8 Jahre (durchschnittlich 2,3 Jahre)
- Siedlungsräume: Gärten, Parks, Gewässer, Kahlschläge, Acker, Grünland, Straßenlaternen
- Beutespektrum: Ameisen, Stechmücken, Nachtfalter, Wanzen, Eintagsfliegen, Käfer
- Spaltenbewohner
Steckbrief der Zwergfledermaus
- Größe und Gewicht: 3 – 7 g, bis zu 24 cm Spannweite, bis zu 51 mm Kopf–Rumpf
- Höchstalter: 16 Jahre (durchschnittlich 2,2 Jahre)
- Siedlungsräume: Gärten, Parks, Gewässer, Acker, Grünland, Straßenlaternen, Waldgebiete
- Beutespektrum: Stechmücken, Zuckmücken, Nachtfalter, Wanzen, Eintagsfliegen, Käfer
- Spaltenbewohner