Pasterze und Klimawandel

Die Pasterze zerfällt

Konrad Mariacher, Ranger im Nationalpark Hohe Tauern

© Nationalpark Hohe Tauern

Ranger Konrad Mariacher

Pasterze 2012

© Alpemverein

Pasterze 1920

© Alpenverein

Pasterze und Schmelzsee 2019

© Peraugymnasium

Pasterze 2019

Rückgang der Pasterze seit 1990

© www.swisseduc.ch, Glaciers online

Pasterze schmilzt, Vergleich 1990 und 2009

Wie entsteht ein Gletscher?

Quelle: Quelle: dpa, https://www.duda.news/serie/ohne-schnee-verhungert-der-gletscher/

„"Die Pasterze zerfällt."“

Konrad Mariacher, Ranger im Nationalpark Hohe Tauern

Wissenschaftlicher Hintergrund

Gletscher prägen das Landschaftsbild Österreichs und des gesamten Alpenraums. Gletscher beeinflussen zwar das lokale Klima, aber sie haben keinen nennenswerten Einfluss auf das Klima in Österreich. Der Rückzug der Gebirgsgletscher gehört zu den sichtbarsten Zeichen des Klimawandels. Mit der Industrialisierung um die Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die Gletscher weltweit zu Schmelzen. Seitdem verloren die Gletscher ca. zwei Drittel ihres Volumens.

Die am Großglockner liegende Pasterze ist Österreichs größter Gletscher. Es ist ein langezogener Gletscher – eine sogenannte Gletscherzunge. Daher kann der Rückgang des Eises besonders gut beobachtet werden. Sie zerfällt in rasantem Tempo. Jedes Jahr verliert sie 50 bis 60 Meter an Länge. Seit 1856 hat sich ihre Fläche fast halbiert.

Tiere und Pflanzen am Gletscher

Konrad Mariacher ist seit über 20 Jahren Ranger im Nationalpark Hohe Tauern. Schon als Kind besuchte er regelmäßig die Pasterze. Er berichtet uns, welche Veränderungen er im Laufe seines Lebens beoachten konnte:

„Vor einigen Jahren entdeckten Forscher eine Zirbe, die vor 6000 Jahre an dieser Stelle gewachsen ist. Daher wissen wir, dass die Pasterze auch schon einmal kleiner als heute. Vor tausenden von Jahren war dort kein Gletscher, sondern Wiesen und Bäume.

Durch den Anstieg der Temperaturen siedeln sich neue Tierarten auf der Pasterze an. Wenn es wärmer wird, wandern die Tiere, die es kühl mögen, immer weiter Richtung Gipfel. Andere Tiere sind wiederum vom Aussterben bedroht – zum Beispiel der Gletscherweberknecht. Da diese Weberknechtart schon am Gipfel lebt, kann er nirgendwohin ausweichen, wenn der Gletscher schmilzt.“