Obstbau und Klimawandel

Frühe Apfelblüte und der Frost

Familie Webhofer, Apfelbauern aus Kärnten

© Fam. Webhofer

Blütenbräune

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Blütenfrost

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Frostberegnung

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Berostung durch Frost

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„"Die Apfelblüte ist heute um 10 bis 15 Tage früher als 1995."“

Friedl Webhofer, Landwirt und Lehrer aus Kärnten

Wissenschaftlicher Hintergrund

Heimische Obstbauern leider immer öfter unter Ernteausfällen. Das Klima erwärmt sich und dadurch blühen die Bäume von Jahr zu Jahr früher. Fröste, fehlenden Niederschlag und Hagel führen zu einer geringeren Ernte. Ein Frost während der Apfelblüte kann zum totalen Ernteausfall führen.

Typische Frostschäden sin:

  • Verbräunungen an der Obstblüte
  • Blüten fallen ab, es bilden sich keine Früchte
  • junge Früchte fallen ab
  • ringförmige Berostungen oder Frostnasen am erntefähigen Apfel.

Wie können Bauern und Bäuerinnen ihre Ernte vor Frost schützen? Folgende Maßnahmen schützen die Blüte vor Frost:

  • Paraffinkerzen: So genannte Anti-Frost-Kerzen erwärmen die Luft.
  • Einrauchen mit Strohballen: Der Rauch schützt die kalten Blüten in den Morgenstunden vor direktem Sonnenlicht. Außerdem bleibt durch ihn die Wärme besser im Boden.
  • Frostberegnung: Wenn die Blüten von Eis umgeben sind, sind sie vor Minusgraden geschützt.
  • Abdecken: Wo möglich können Kulturen mit einem Vlies oder andere Materialien vor den kalten Temperaturen geschüzt werden.

Die Wahl der richtigen Sorte ist im Hinblick auf den Klimawandel auch von Bedeutung. Nicht jeder Apfel wird gleich schnell reif. In höheren Lagen ist die Vegetationszeit kürzer, daher sind für diese Gebiete langsam reifende Sorten ungeeignet. Der Blühzeitpunkt ist vom Standort abhängig. Blüte und Frost sollen möglichst nicht zusammenfallen.